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Fairer Handel

Mann erntet eine Kakaofrucht.
©TransFair e. V./ Foto: Didier Gentilhomme.
Mann erntet eine Bananenstaude.
©TransFair e. V.
Pakistanische Frauen mit fair gehandelten Fußbällen in der Hand.
©TransFair e. V./ Foto: Oliver Scheel.

Seit den Sechziger Jahren gibt es den Ansatz des Fairen Handels, er soll eine Alternative zum herkömmlichen Welthandel schaffen. Die Kritik am Welthandel ist hauptsächlich durch die ungerechten Bedingungen für die Produzentengruppen begründet. Die Arbeiter in den Entwicklungsländern arbeiten zu Löhnen, die kaum ihren Lebensunterhalt decken, der Profit, der durch den Verkauf der Waren in Europa erzielt wird, geht hauptsächlich an die internationalen Firmen und die Zwischenhändler. Hinzu kommt, dass im Kampf um möglichst billige Produktion der Schutz der Arbeiter sowie der Umwelt meist zu kurz kommt.

Zusammengefasst arbeiten die Bauern und Handwerker in den Entwicklungsländern also zu sehr geringen Löhnen unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Dies will der Faire Handel ändern, indem er den Produzentengruppen im Süden faire Löhne und Arbeitsbedingungen und den Konsumenten im Norden eine breite Palette qualitativ hochwertiger Produkte bietet. Armutsbekämpfung erfolgt hier also nicht über wohltätige Spenden, sondern durch angemessene Bezahlung von erbrachten Leistungen!

Der Faire Handel zielt vor allem auf die Unterstützung von sozial und wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungsgruppen, indem ihnen neben einem sicheren – an den alltäglichen Lebenshaltungskosten orientierten Einkommen – zusätzlich eine soziale Absicherung gewährleistet wird. Der Faire Handel befähigt die Produzenten zur Selbsthilfe und stellt die dazu nötigen Ressourcen zur Verfügung.

Erhalten auch Menschen mit Behinderung, die eine besonders benachteiligte Gruppe am Arbeitsmarkt in Entwicklungsländern darstellen, durch den Fairen Handel die Möglichkeit am Arbeitsleben teilzuhaben, können sie selbstständig für ihren Lebensunterhalt sorgen und die existenzielle Abhängigkeit von ihren Familien durchbrechen. Ihre Beschäftigung stellt einen möglichen Weg zur gesellschaftlichen Integration und zur Steigerung ihrer Autonomie dar. Indem sie produktiv tätig sind, nehmen Menschen mit Behinderung selbst eine aktive Rolle ein und entlasten ihre Familien.
Der Faire Handel ermöglicht also eine nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in Entwicklungsländern.

Weitere Informationen sowie Projektbeispiele finden Sie in unserer Broschüre „Fairer Handel und Behinderung“ (pdf, 2,9 mb).

Einen Überblick über den Fairen Handel in Deutschland bietet Fairtrade Deutschland.

Über folgende Organisationen und Verkaufsstellen können Sie fair gehandelte Produkte beziehen:

>> Bundesweite Fairhandelsgenossenschaft dwp
>> Contigo
>> EL PUENTE
>> GEPA
>> Weltladen