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Globales Lernen und Engagement in der Förderschule -
Haben wir nicht andere Probleme?

 

Im Zeitalter der Globalisierung beeinflussen die Auswirkungen globaler Veränderungen unser Leben unmittelbar. Dies wird besonders deutlich für die Folgen der Klimaveränderung und wirtschaftlicher Prozesse. Bereits in dem 1987 von der Brundtland-Kommission vorgelegten Bericht wurde deutlich, dass die industriegesellschaftliche Lebens- und Wirtschaftsweise keine Zukunftsfähigkeit besitzt. Auf der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung – dem Erdgipfel in Rio 1992 - wurde das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Entwicklung umfassend verankert. Die Bewahrung der globalen Ökosysteme wurde mit weltweiter Armutsbekämpfung und sozialer Gerechtigkeit auf nationaler und internationaler Ebene verknüpft. Eine nachhaltige Entwicklung ist darauf ausgerichtet, die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation zu sichern und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit der folgenden Generationen zu erhalten.

Um nachhaltiges Denken und Handeln weltweit zu entwickeln und zu verankern haben die Vereinten Nationen für die Jahre 2005 bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Vision der Weltdekade ist es, „allen Menschen Bildungschancen zu eröffnen, die es ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung erforderlich sind“.

Die deutsche Bundesregierung verfolgt nachdrücklich das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Zur Verankerung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Unterricht haben die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) 2007 den Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung herausgegeben, der die pädagogisch-didaktischen Herausforderungen auch für Förderschulen und den integrativen Unterricht benennt.

Nachhaltige Entwicklung braucht das Engagement aller Menschen. Dies bezieht sich auch auf  Menschen mit Behinderung, und im Kontext Schule, auf Kinder und Jugendliche mit Behinderung. In Deutschland besuchen ca. 85 % der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung eine Förderschule. Förderschulen und Schulen im Gemeinsamen Unterricht engagieren sich bundesweit im Bereich des Globalen Lernens und/oder unterstützen Projekte in den so genannten Entwicklungsländern.

Im Rahmen der Tagung werden solche Initiativen vorgestellt. Ziel ist es aufzuzeigen, wie sich Förderschulen in diesem Bereich engagieren, gleichzeitig sollen weitere Schulen ermuntert werden, in diesem Bereich tätig zu werden.

Nachhaltige Entwicklung ist ein Thema für jeden und in der Verantwortung eines jeden Menschen. Auch Menschen mit Behinderung können und wollen einen Beitrag dazu leisten.

 

Vorträge der Tagung „Globales Lernen und Engagement in der Förderschule – Haben wir nicht andere Probleme?“

 

Bildung für nachhaltige Entwicklung – ein Thema für die Förderschule? Dr. Angela Müller-Mbwilo, Franz-Marc-Schule, Düsseldorf

Kinder entdecken die Welt. Brigitte Just, Pädagogische Werkstatt – Globales Lernen – Gera e.V.

Fußball ohne Grenzen – bezev/ Dr. Angela Müller-Mbwilo

Globales Lernen initiiert globales Engagement. Frank Bühling, Carl-von-Linné-Schule für Körperbehinderte, Berlin         (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4)

Deutsch-tunesische Förderschulpartnerschaft. Ein Beispiel für eine gelungene und nachhaltige Freundschaft. Jürgen Hammerschlag-Mäsgen/ Michael Schmidt, LVR Christopherusschule, Bonn (siehe dazu Globales Lernen)

Schulpartnerschaft mit Bisidimo in Äthiopien. Gudrun Ffr. von Wiedersperg, Sonderpädagogisches Förderzentrum Würzburg

Bildungslandschaften – gemeinsame Verantwortung für eine Bildung für Alle. Barbara Brokamp, Montag Stiftung, Bonn