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Von lokal bis global. Community Based Rehabilitation – eine Strategie zur Umsetzung einer inklusiven Entwicklung

Konferenz-Teilnehmer sitzen während eines Votrags im Plenum.
Teilnehmende der Konferenz im Plenum der Tagung.

Am 3. und 4. Mai 2012 fand die internationale Tagung "Von lokal bis global. Community Based Rehabilitation – eine Strategie zur Umsetzung einer inklusiven Entwicklung" in Bonn statt. In Workshops und Vorträgen befassten sich die 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entwickelten CBR-Leitlinien und diskutierten, wie Inklusion in der Entwicklungszusammenarbeit praktisch umgesetzt werden kann.

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung in entwicklungspolitische Projekte und Programme ist durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verbindlich geworden. Diese betrifft alle wesentlichen Bereiche und Ebenen der Entwicklungszusammenarbeit.

Mit den Richtlinien für Community Based Rehabilitation (CBR) ist im Jahr 2010 eine Strategie weiter entwickelt worden, die konkret aufzeigt, wie inklusive Entwicklungszusammenarbeit praktisch umgesetzt werden kann.

Charakteristisch für CBR ist, dass Projekte gemeindenah durchgeführt werden und Menschen mit Behinderungen und ihr Umfeld an Entscheidungsprozessen und an der Projektdurchführung aktiv beteiligt sind. Dieser partizipative Ansatz von CBR trägt somit entscheidend dazu bei, die von der UN-Konvention geforderte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in die Praxis umzusetzen. Eine weitere Stärke der CBR-Leitlinien ist es, dass sie auch in ländlichen Regionen mit begrenzter Infrastruktur angewendet werden können. Dabei werden alle vorhandenen Ressourcen gebündelt, denn CBR schließt Menschen mit Behinderungen, ihre Familien und Gemeinden sowie Experten mit ein. So wurden zum Beispiel in einer ländlichen Region in Indien unter der Verantwortung der Gemeindemitglieder und mit geringer Unterstützung des Staates über 50 barrierefreie Toiletten in kurzer Zeit gebaut. Ein Grund für den Erfolg von CBR-Programmen sieht Chapal Khasnabis (WHO) in der Selbstverantwortung und Motivation der Gemeinde-mitglieder: „Entwicklung geht schneller und ist besser, wenn die Menschen sie selbst gestalten und die Verantwortung übernehmen.“ Referenten und Referentinnen zeigten anhand von Beispielen aus Malawi, Ägypten und Nepal, dass sich CBR in der Praxis bewährt hat. CBR wird bereits in 90 Ländern angewendet, so Mike Davies (Christoffel-Blindenmission), der zusammen mit vielen anderen Praktikern an den CBR-Leitlinien mitgewirkt hat. Wurde CBR ursprünglich für den Gesundheitsbereich entwickelt, kann der Ansatz heute in allen Lebensbereichen wie Bildung, Gesundheit, soziale Sicherung, Arbeit und Empo-werment angewendet werden.

In der abschließenden Podiumsdiskussion machten sowohl staatliche als auch private Akteure der Entwicklungszusammenarbeit deutlich, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen nicht Aufgabe von Expertinnen und Experten sei, sondern in der Verantwortung jedes Einzelnen liege – genau das ist der Ansatz von CBR.

Die Tagung wurde gemeinsam veranstaltet von Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev), Caritas International und der Christoffel-Blindenmission (CBM).

>> Pressemeldung (pdf, 1,3 MB)
>> Tagungsprogramm (barrierefrei) (pdf, 1 MB)

Online-Dokumentation der Tagung

Zusammenfassung der Tagung: Fachartikel (pdf, 80 KB)

Vorträge im Plenum
The potential of the UN Convention for the inclusion of persons with disabilities in development initiatives (pdf, 82 KB)
(Marianne Schulz)
Introduction to the CBR Guidelines (pdf, 518 KB)
(Mike Davies)
Making Inclusion a Reality (pdf, 1,2 MB)
(Chapal Khasnabis)
CBR and Livelihood (pdf, 10,2 MB)
Ergänzender Text zur "CBR and Livelihood" (pdf, 80,5 KB)

(Peter Coleridge)
Addressing inclusive education for realizing the right to quality education for all (pdf, 259 KB)
(Florence Migeon)
CBR-Programmes in Malawi (pdf, 1,4 MB)
(Alick Chavuta)
Diversity and Disability Rights (pdf, 82,2 KB)
(Venkatesh Balakrishna)
Empowerment of persons with disabilities, their families in the light of UNCRPT and CBR (pdf, 86 KB) 
(Venkatesh Balakrishna)
Study Report on Supported Living Projekt (pdf, 1,6 MB)
(Venkatesh Balakrishna)

3. Mai
Arbeitsgruppe: Empowerment
Empowerment at national level (pdf, 974 KB)
(Svein Brodtkorb)
>> Zusammefassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Arbeitsgruppe: Gesundheit
Experiences with the Health component of CBR (pdf, 4,9 MB)
(Huib Cornielje)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Arbeitsgruppe: Bildung
Inclusive Education in India (pdf, 192 KB)
(Poonam Natarajan)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Arbeitsgruppe: Livelihood
Workshop on Livelihood (pdf, 133 KB)
(Peter Coleridge)
SETI Center (pdf, 1,1 MB)
(Essam Franciss Khouzam)
Livelihood reality and dreams (pdf, 562 KB)
(Essam Franciss Khouzam)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

4. Mai
Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Gesundheit
German Development Cooperation in the Health Sector (pdf, 1,2 MB)
(Angelika Schrettenbrunner)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Bildung
German Financial Cooperation with Developing Countries in the Field of Education (pdf, 105 KB)
(Ulrich Jahn)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich Arbeit
Experiences and approaches to improve the life of people with disabilities in the field TVET and labour markets (pdf, 262 KB)
(Leif Puschmann)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1,01 MB)

Arbeitsgruppe: Ansatzpunkte für die Einbeziehung von CBR-Komponenten im Bereich guter Regierungsführung und Menschenrechte
Community based Rehabilitation (pdf, 326 KB)
(Sophia Wirsching)
>> Zusammenfassung der Arbeitsgruppe (pdf, 1 MB)

Die Tagung wird zusätzlich gefördert von: