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Posterserie "Die nachhaltigen Entwicklungsziele auf einen Blick"

Zu sehen ist ein Plakat zum ersten neuen Entwicklungsziel mit der Aufschrift "1. Keine Armut". Darunter ist einer Reihe von älteren und jüngeren Menschen dargestellt.

Ziel 1

Armut in allen ihren Formen und überall beenden

Ein menschenwürdiges Leben ist unter Bedingungen von Armut nicht möglich. Nach UN Definition lebt ein Mensch, der mit weniger als 1,25 Dollar am Tag auskommen muss, unter extremer Armut. Seit September 2015 definiert die Weltbank extreme Armut als 1,90 US Dollar Einkommen pro Tag.

Die internationale Entwicklungszusammenarbeit möchte bis 2030 dazu beitragen, Armut weltweit um die Hälfte zu senken.

Ca. 20% der in absoluter Armut lebenden Menschen hat eine Beeinträchtigung/Behinderung, so dass die Beendigung von Armut in allen ihren Formen für Menschen mit Beeinträchtigung/Behinderung besonders wichtig ist. Armut und Beeinträchtigung/Behinderung bedingen sich gegenseitig, so dass sich die Reduktion von Armut auch positiv auf die Zahlen der Menschen mit Beeinträchtigung weltweit auswirken kann.

Die Beendigung von Armut nach nationalen Definitionen (Unterziel 1.2) bis 2030 ist auch für Deutschland von hoher Relevanz.

In Deutschland leben, nach aktuellen Angaben des Paritätischen Wohlfahrtverbands, 15,4 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und müssen mit einem Einkommen von weniger als 892 € monatlich ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Um soziale Ungleichheit zu bekämpfen und die Lebensgrundlagen zu verbessern, bedarf es politischer Maßnahmen und der Schaffung nationaler (angepasster) Systeme der sozialen Sicherung sowie einen gleichberechtigten Zugang zu wirtschaftlichen und grundlegenden Ressourcen.

Dies sind wichtige Forderungen für die Erreichung des ersten neuen Entwicklungsziels, der Beendigung von Armut in allen ihren Formen, da Armut neben Einkommensarmut mehrere Dimensionen hat. Diese umfassen beispielsweise auch den Gesundheitszustand, das Fehlen eines Zugangs zu Bildung, produktiven Ressourcen, Entscheidungsprozessen und anderen Grunddiensten sowie Obdachlosigkeit und menschenunwürdige Unterkünfte.