Katastrophen betreffen alle!
Katastrophen betreffen Alle! Menschen mit Behinderung in humanitären Notsituationen
7. - 8. November 2007 in Bonn
Menschen mit Behinderung gehören auch im humanitären Bereich zu den besonders verletzlichen Gruppen und werden stärker als andere von Katastrophensituationen betroffen. Aufgrund ihrer fehlenden Beräcksichtigung in Evakuierungsplänen sowie mangelndem Zugang zu Nothilfemaßnahmen und Notunterbringung, sind Menschen mit Behinderung in ihren Bewältigungsmöglichkeiten von Notlagen sehr stark eingeschränkt. Gleichzeitig können sich durch die Extrembedingungen der Katastrophe bestehende Behinderungen verschlimmern bzw. neue entstehen.
Obwohl bislang nur unzureichend umgesetzt, werden behinderte Menschen in wichtigen Dokumenten der humanitären Hilfe erwähnt. Ihre uneingeschränkte Partizipation erhält eine völkerrechtlich verbindliche Basis durch die im Dezember 2006 verabschiedete UN-Menschenrechtskonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Dort werden in Artikel 11 alle erforderlichen Maßnahmen gefordert, um den Schutz und die Sicherheit von Menschen mit Behinderung in humanitären Notsituationen zu gewährleisten.
Wie dies konkret in die humanitäre Praxis umgesetzt werden kann, wurde auf der Tagung vorgestellt und diskutiert. Welche Konsequenzen haben Katastrophen für Menschen mit Behinderung und wie kann es gelingen, sie adäquat und umfassend in allen Phasen der humanitären Hilfe zu berücksichtigen? Wie kann die Katastrophenvorsorge und die Hilfe in akuten Notsituationen inklusiv gestaltet werden und wie sollten Rehabilitations- und Wiederaufbaumaßnahmen durchgeführt werden, so dass sie ganzheitlich und barrierefrei sind?
Schwerpunkt 1: Situationsanalyse
Disability in the Context of Humanitarian Emergency Situations (natural disasters) (pdf, 9,38 mb)
Milestone a Right Based Movement
Muhammad Shafiq ur Rehman, Milestone, Pakistan
Disability in the Context of Armed Conflict Situations (pdf, 67,6 kb)
Claudia Bell, Handicap International, München
Traumatisierungen nach Katastrophen (pdf, 53,5 kb)
Inge Missmahl, Caritas International, Freiburg
To what extent are People with Disabilities Considered in Humanitarian Aid? (pdf, 7,91 mb)
Maria Kett, Leonhard Cheshire Centre of Conflict and Recovery, Großbritannien
Schwerpunkt 2: Katastrophenvorsorge
The Role of Local Government in Community-based Disaster Risk Management with a special focus on disability issue (pfd, 949 kb)
Shahidul Haque, Social Assistance and Rehabilitation for the Physically Vulnerable (SARPV), Bangladesch
'Community Based Disaster Preparedness' in India. Practical experiences of Caritas Germany (38,2 kb)
Karl Ammann, Caritas International, Freiburg
Schwerpunkt 3: Akute Notsituation
General Standards in Humanitarian Aid: An Overview (pdf, 35,5 kb)
Peter Runge, VENRO, Bonn
The SPHERE Project - Standards and Indicators in Relation to Persons with Disabilities (pdf, 79,1 kb)
John Damerell, The Sphere Project, Schweiz
Practical Example for Successful Inclusion of Persons with Disabilities in a Humanitarian Emergency Situation (pdf, 380 kb)
Valérie Scherrer, Handicap International, Frankreich
How can Persons with Disabilities be Included and Considered in the Acute Emergency Situation? (pdf, 27,7 kb)
Dr. Peter K. Schmitz, Malteser International, Köln
Schwerpunkt 4: Barrierefreier und existenzsichernder Wiederaufbau
Accessibility - Holistic on Paper and in Reality! Post-Tsunami experiences from Sri Lanka (pdf, 62 kb)
Christin Lidzba, CBM, Bensheim
How DESWOS is Working... Principles and Projects (auf Anfrage)
Werner Wilkens., DESWOS, Köln
Barrierefreier Wiederaufbau öffentlicher Infrastruktur und Etablierung von existenzsichernden Systemen der sozialen Sicherung (pdf, 666 kb)
Dorothea Rischewski, GTZ, Eschborn
Wie kann ein Wiederaufbau öffentlicher Einrichtungen erfolgen, der alle Bevölkerungsgruppen umfasst? (pdf, 2,07 mb)
Gisela Holtz, Holtz&Faust GbR - rund um Barrierefreiheit, Münster
Anforderungen an ganzheitliche Rehabilitation (pdf, 1,36 mb)
Marcel Baeriswyl, Johanniter Unfallhilfe, Berlin
Bonner Erklärung
Die 'Bonner Erklärung' (Bonn Declaration) ist als Ergebnis der Internationalen Tagung "Katastrophen betreffen Alle! Menschen mit Behinderung in humanitären Notsituationen" veröffentlicht worden, die vom 7.-8. November 2007 in Bonn stattgefunden hat.
Die Tagung wurde gemeinsam veranstaltet von Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev), Kindernothilfe, Christoffel-Blindenmission, Caritas International, Handicap International und Der Paritätische Gesamtverband.
Tagungsbericht: Katastrophen betreffen Alle. Menschen mit Behinderung in humanitären Notsituationen (pdf, 62,1 kb)
'Bonn Declaration' (pdf, 41,8 kb)
Weitere Informationen und Dokumente zu einer "Humanitären Hilfe für Alle":
Dokumente:
Disability Checklist for Emergency Response (pdf, 1,95 mb)
Weitere Links:
World Disasters Report 2007. Focus on Discrimination (pdf, 3,87 mb)
IASC Reference Group on Mental Health and Psychological Support in Emergency Settings
Africa: New improved disaster response tool
ALNAP (Stengthening humanitarian action through evaluation and learning)